Ein Abend voller musikalischer Höhepunkte

Am 5. April 2025 bot das Orchester Concentus21 unter der Leitung von Herbert Krenn ein unvergessliches Konzert in der Canisiuskirche in Wien. Der historische Kirchenraum bildete die perfekte Kulisse für ein Programm, das sowohl zeitlose Klassiker als auch weniger bekannte Werke enthielt. Im Mittelpunkt standen die Solistinnen Julia Reth (Harfe) und Olivera Milovanovic (Flöte), die gemeinsam das Publikum mit einer atemberaubenden Darbietung verzauberten.

Programm

Dirigent: Herbert Krenn

Konzert für Flöte, Harfe und Orchester in C-Dur (KV299) von Wolfang A. Mozart

Zugabe Solistinnen: „Pièce en forme de Habanera“ von Maurice Ravel

Solistin: Julia Reth (Harfe), Olivera Milovanovic (Flöte)

Symphonie Nr. 1 in c-Moll von Carl Czerny

Zugabe: lntermezzo und Barcarole von Jacques Offenbach


Mozarts Konzert für Flöte, Harfe und Orchester in C-Dur: Ein Meisterwerk der Leichtigkeit

Das Konzert für Flöte, Harfe und Orchester in C-Dur, KV 299, ist ein Werk von außergewöhnlicher Eleganz und Leichtigkeit. Schon der erste Satz, ein lebhaftes Allegro, ließ die virtuosen Fähigkeiten der Solistinnen strahlen. Julia Reth, eine wahre Meisterin der Harfe, und Olivera Milovanovic, deren Flötenspiel die Zartheit der Melodien perfekt einfing, harmonierten auf faszinierende Weise miteinander. Die Balance zwischen den beiden Soloinstrumenten und dem Orchester war nahezu perfekt – ein wahres Zusammenspiel auf höchstem Niveau.

Im langsamen zweiten Satz, dem Andante, erhielten die Solistinnen die Gelegenheit, die sanfte, fast meditative Qualität des Werkes voll zur Geltung zu bringen. Die subtilen Wechselspiele zwischen Flöte und Harfe sorgten für ein fast ätherisches Klangbild, das das Publikum in seinen Bann zog. Der lebhafte dritte Satz, ein Finale, sorgte für einen verspielten und schwungvollen Abschluss dieses großartigen Werks.

Die Zugabe der Solistinnen: Ein zusätzlicher Genuss

Im Anschluss an Mozarts Konzert für Flöte und Harfe überraschten Julia Reth und Olivera Milovanovic das Publikum mit einer eleganten Zugabe: „Pièce en forme de Habanera“ von Maurice Ravel. Das Stück, mit seiner sinnlichen Melodie und den faszinierenden Rhythmen, ließ das Publikum in eine exotische Klangwelt eintauchen. Die beiden Musikerinnen brillierten einmal mehr mit ihrer Präzision und Ausdruckskraft, wobei insbesondere die verspielt-französische Leichtigkeit des Stücks zum Tragen kam.

Dieser zusätzliche Moment der Musikalität rundete das Mozart-Konzert perfekt ab und hinterließ eine wunderbare, nachklingende Stimmung im Raum, die den Übergang zum nächsten Werk fließend und harmonisch gestaltete.

Czernys Symphonie Nr. 1 in c-Moll: Eine Entdeckung aus dem Schatten von Beethoven

Nach der Pause widmete sich das Orchester Concentus21 der Symphonie Nr. 1 in c-Moll von Carl Czerny. Czerny, der vor allem für seine Klavierübungen bekannt ist, wird oft als „vergessener“ Komponist betrachtet. Doch diese Symphonie bewies eindrucksvoll, dass er weit mehr zu bieten hatte als nur didaktische Werke. Die düstere c-Moll-Tonart und die dramatischen Spannungsbögen erinnerten an die Werke von Beethoven, bei dessen Schule Czerny ausgebildet wurde.

Das Orchester unter der Leitung von Herbert Krenn spielte mit großem Ausdruck und technischer Präzision. Besonders im Allegro con brio des ersten Satzes, der mit dramatischen Akzenten und kraftvollen Passagen aufwartete, zeigte das Ensemble sein Können. Die Klarheit und Energie, die das Orchester in diesem Stück entfaltet hat, ließ die Symphonie in einem ganz neuen Licht erscheinen.

Die Zugabe des Orchesters: Ein verspielter Abschluss

Nach dem dramatischen Ende der Symphonie folgte die Zugabe des Orchesters. Zunächst wurde das Publikum mit dem „Intermezzo“ aus „Hoffmanns Erzählungen“ von Jacques Offenbach verwöhnt – ein lebhaftes und verspieltes Stück, das die Leichtigkeit und Musikalität des Ensembles unter Beweis stellte. Im fließenden Übergang erklang die „Barcarole“ aus Offenbachs „Talestri“, ein weiteres Stück, das das Orchester mit einem weichen, beinahe träumerischen Klang ausfüllte. Die Barcarole, mit ihrer beruhigenden Melancholie, war ein wunderbarer Abschluss des Abends und rundete das Konzert auf eine sehr stimmungsvolle Weise ab.

Eine gelungene Aufführung: Atmosphäre und emotionale Intensität

Der Konzertsaal, die Canisiuskirche, trug mit ihrem beeindruckenden Ambiente zu der besonderen Atmosphäre des Abends bei. Das akustische Setting der Kirche schuf eine intime, aber zugleich grandiose Klanglandschaft, die besonders die Dialoge zwischen den Solistinnen und dem Orchester zur Geltung brachte. Die Musikerinnen und Musiker des Concentus21 ließen die Werke nicht nur technisch brillant, sondern auch mit viel Herzblut und Hingabe erklingen.

Herbert Krenn, der das Orchester mit sicherer Hand leitete, verstand es meisterhaft, die verschiedenen musikalischen Elemente zusammenzuführen und eine ausgewogene Interpretation zu bieten. Besonders die emotionale Intensität, die sowohl in Mozarts heiteren als auch in Czernys dramatischen Momenten zur Geltung kam, war ein Höhepunkt des Abends.

Fazit: Ein Abend voller musikalischer Höhepunkte

Das Konzert des Orchester Concentus21 in der Canisiuskirche war ein gelungenes Ereignis, das sowohl Liebhaber klassischer Musik als auch Kenner des Orchesterrepertoires begeisterte. Die beeindruckenden Solisten, das exzellente Orchester und die fesselnde Leitung von Herbert Krenn machten diesen Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis. Wer die Gelegenheit hatte, diesem Konzert beizuwohnen, wird noch lange an die magischen Momente denken, die in den historischen Mauern der Canisiuskirche zum Leben erweckt wurden.

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