Ein Orchester in der Corona-Krise?

Es war schon ein herber Schlag, als wir am Anfang März das für den 22. März angesetzte Frühlingskonzert absagen mussten. Zum zweiten Mal in Folge waren wir schon einige Zeit vor dem Konzert beinahe ausverkauft. Das Orchester war gut vorbereitet. Die Proben liefen gut. Die Detailplanung für den Konzerttag war gemacht und dann das! Noch nie in unserer über 15jährigen Geschichte mussten wir ein Konzert absagen. Noch nie ist ein Solist ausgefallen. Noch nie war der Dirigent krank oder hätte es andere unlösbare Probleme gegeben. Und dann kommt da erst ganz schleichend ein Virus und sorgt durch die Corona-Krise nicht nur bei uns für Planänderungen.

Konzertabsage und nun?

Nach dem ersten Schock begannen wir im Vorstandsgremium dann zu diskutieren wie es weiter gehen könnte. Doch alles Diskutieren half nichts, es war einfach nicht klar, was zu welchem Zeitpunkt wieder möglich sein würde. Große Ratlosigkeit herrschte zunächst.

Musik hilft immer

Doch was machen Musiker, wenn sonst nichts mehr geht? Musik natürlich. Und so übten und musizierten sie fleißig weiter. Unterricht per Zoom oder Skype wurde sehr schnell zur Normalität und ohne anstehende Konzerte fand so mancher Zeit für Hausmusik. Ein paar Videos davon haben wir unten für euch verlinkt. Auch der Trend zu „Home Office Orchester“-Videos ging nicht ganz an uns vorbei, und so probierten wir mit einer kleinen Schar an Musikern das, was alle machten, scheiterten aber nicht nur an der Technik 😉 .

Proben wieder erlaubt

Umso größer war dann die Freude, als Proben im kleinen Kreis wieder möglich waren. Vorsichtig mit viel Abstand und Mundschutz ausgestattet trafen sich zunächst nur maximal zehn Streicher. Nach Wochen der Abstinenz und in häuslicher Einsamkeit war es wohltuend für alle wieder gemeinsam der Leidenschaft für Musik nachzugehen. Und weil wir als Orchester trotz Corona von Krise weit entfernt sind, fanden sich sogar neue Musiker ein.

Schnappschuss einiger Orchestermitglieder bei der ersten Probe nach der durch die Corona-Krise bedingten Auszeit
Schnappschuss vor der ersten Probe nach Corona

Mittlerweile können wir mit Abstand und Vorsicht wieder als ganzes Orchester proben. Das ist erfreulich und wir haben diese Gelegenheit bereits zweimal genutzt, bevor wir nun in die Sommerpause gehen.

So geht es weiter

Was kommt nach der Sommerpause? Wenn Corona es zulässt, dann werden wir Ende November das eigentlich für März geplante Konzertprogramm mit Beethoven, Weber und Schubert in leicht veränderter Form zu Gehör bringen. Die für Juni und November geplanten Programme „Eine Sommernacht mit Mozart“ und „Beethoven und sein Schüler“ haben wir gemeinsam mit den Solisten vorerst auf Eis gelegt. Wir werden sie für 2021 und 2022 soweit möglich in unseren Plan einfließen lassen.

Nabucco – ein Großprojekt

Nach dem November Konzert starten wir dann in ein Großprojekt, an dem wir trotz Corona-Krise in den letzten Monaten hinter den Kulissen fleißig weiter gearbeitet haben. Wir planen für Juni 2021 eine konzertante Aufführung der Verdi Oper NABUCCO. Gemeinsam mit dem Orchester und dem Chor Allegro Vivace unter der Leitung von Matthias Binder stehen am 19. und 20. Juni 2021 in der Canisiuskirche im 9. Bezirk bekannte Solisten wie Russi Nikoff, Maria Droulou und Monica Chavez in den Titelrollen vor dem Publikum.

Plakat der NABUCCO Opernkonzerte des Concentus21 im Juni 2021
Plakat NABUCCO Konzerte 2021

Wenn dann im 3. Akt der weltberühmte Gefangenenchor ertönt, werden die Irrungen und Wirrungen der Corona-Krise hoffentlich lange hinter uns liegen.

Interessierte Musiker, die gerne am Opernprojekt mitwirken möchten, können sich unter „Mitspielen“ jederzeit melden.

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