Ein Abend voller Leidenschaft und Klang

Das erste Konzert der Saison 2024/2025 fand am 8. Dezember im Ehrbarsaal statt, einem bemerkenswerten, jüngst neu renovierten Saal, der seine Entstehung einer der namhaften Wiener Klavierbau-Firmen des 19. Jahrhunderts verdankt. Die Aufführung war eine wunderbare Reise durch die klassische Musik, die mit einem beeindruckenden Programm begeisterte. Von Beethoven über Hummel bis Mendelssohn – der Abend bot eine Vielfalt an klanglichen Erlebnissen, die das Publikum tief berührten.

Programm

Dirigent: Pedro Santos Figueira

Ouvertüre Coriolan von Ludwig van Beethoven

Fagottkonzert in F-Dur von Johann Nepomuk Hummel

Zugabe Solistin: Partita BWV 1013 – Allemande (arrangiert für Solo Fagott) von Johann Sebastian Bach

Solistin: Yana Snisar

Symphonie No. 1 in c-Moll, Op. 11 von Felix Mendelssohn Bartholdy

Zugabe

Winterlust-Polka, Op. 121 von Josef Strauss

Programmheft


Der Beginn: Eine kraftvolle Ouvertüre

Das Konzert begann mit der „Coriolan„-Ouvertüre von Ludwig van Beethoven, einem Werk voller dramatischer Intensität und leidenschaftlicher Konflikte. Bereits beim ersten Auftakt ließ das Orchester unter der Leitung von Pedro Santos Figueira keinen Zweifel daran, dass dieser Abend von höchster musikalischer Qualität geprägt sein würde. Das Werk, das die innere Zerrissenheit des Helden Coriolanus musikalisch widerspiegelt, wurde mit einer beeindruckenden Präzision gespielt. Besonders die Spannung zwischen den leisen, fast zurückhaltenden Passagen und den kraftvollen, triumphalen Ausbrüchen des Orchesters war greifbar.

Das Fagottkonzert: Ein virtuoser Höhepunkt

Der nächste Teil des Abends war dem Fagottkonzert in F-Dur von Johann Nepomuk Hummel gewidmet, und hier konnte das Publikum eine beeindruckende Solo-Performance erleben. Die junge, talentierte Fagottistin Yana Snisar nahm die Zuhörer mit auf eine Reise durch die subtilen und zugleich virtuosen Klänge des Fagotts. Besonders im ersten Satz, der in seiner Leichtigkeit und Eleganz glänzte, zeigte sie ihre meisterhafte Technik. Auch die langsamen Passagen, in denen das Fagott die Hörer in eine ruhige, nachdenkliche Stimmung versetzte, wurden von Snisar mit großer Sensibilität gespielt. Es war ein wahrer Genuss, die Kunstfertigkeit dieses Instruments in solch einer virtuosen Darbietung zu erleben.

Mendelssohn und der Höhepunkt des Abends

Nach der Pause stand die Symphonie Nr. 1 in c-Moll, Op. 11 von Felix Mendelssohn Bartholdy auf dem Programm, und sie bildete den Höhepunkt des Abends. Mit der ersten Symphonie, die Mendelssohn im Alter von nur 15 Jahren komponierte, zeigte er schon früh ein enormes Talent für komplexe musikalische Strukturen und tiefgehende emotionale Ausdruckskraft. Das Orchester brachte das Werk mit einem klaren, präzisen Klang zum Leben, wobei der dramatische erste Satz die Zuhörer von Beginn an fesselte. Die zweite Bewegung, das Andante, zeichnete sich durch sanfte Melodien und wunderschöne Klangfarben aus, die vom Orchester meisterhaft umgesetzt wurden.

Im finalen, lebendigen Allegro-Movement konnte man die gesamte Energie und den jugendlichen Elan von Mendelssohns Musik erleben. Pedro Santos Figueira dirigierte das Orchester mit dynamischer Präzision, und die Musiker spielten mit voller Hingabe, was den Moment zu einem der magischsten des Abends machte.

Als Zugabe: Ein fröhlicher Abschluss

Zum Abschluss des Konzerts gab es als Zugabe die Winterlust-Polka, Op. 121 von Josef Strauss. Mit diesem lebhaften, beschwingten Stück verabschiedeten sich die Musiker von ihrem Publikum und sorgten für einen fröhlichen, ausgelassenen Abschluss eines unvergesslichen Abends. Der Applaus, der das Orchester nach der letzten Note begleitete, war lang und herzlich, was die Begeisterung des Publikums widerspiegelte.


Fotos von Marlene Zeglovits

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